Go-Spiel

Das Spiel Go ist eines der ältesten und am weitesten verbreiteten Spiele der Welt. Das Spielsystem mag kompliziert erscheinen, doch mit Erfahrung erkennt man, dass Go eine Kunst ist. Aufgrund des Fehlens von Zufallselementen konnten Computerprogramme lange Zeit die Go-Meister nicht besiegen. Da Maschinen nicht kreativ denken können, bleibt Go ein Beweis für die Überlegenheit der menschlichen Intelligenz über die künstliche Intelligenz.
Die Geschichte des Spiels
Schätzungen zufolge ist Go bis zu dreitausend Jahre alt. Das Spiel entstand in China und wurde laut Legende von einem kaiserlichen Höfling erfunden. Im 7. Jahrhundert war es bereits in Japan bekannt, doch seine Blütezeit in Asien begann erst 800 Jahre später.
Erst zu Beginn des letzten Jahrhunderts gelangte Go nach Europa und Nordamerika. Das strategische Spiel faszinierte diejenigen, die bereit für intellektuelle Herausforderungen waren. In Bezug auf die Anzahl der Spieler und das Spielniveau sind Asiaten weiterhin führend. Europäer und Amerikaner haben Verbände gegründet, sammeln Erfahrung und werden eines Tages in Turnieren würdig konkurrieren können.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts hatten weltweit 50 Millionen Menschen die Kunst des Go erlernt, davon lebten jedoch 80 % in Ostasien. In den USA spielen 127.000 Menschen, in Russland 80.000, und in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden sowie anderen europäischen Ländern gibt es jeweils zwischen 20.000 und 45.000 Spieler.
Weltweit finden regelmäßig Go-Turniere statt. Im Jahr 2004 wurde der Taiwaner Cho U (張栩), der für Japan spielte, Meister und gewann über eine Million Dollar an Preisgeldern.
Interessante Fakten
- Sogar ein fünfjähriges Kind kann die Regeln des Go erlernen. Doch die Komplexität des Spiels ist so hoch, dass selbst Computerprogramme die besten Spieler nicht besiegen können.
- Im Gegensatz zum Schach, das die linke Gehirnhälfte aktiviert, nutzt Go beide Gehirnhälften.
- Ein gigantisches Go-Turnier fand in der Stadt Ōita (Japan) statt. Auf einem 40×40 Meter großen Spielfeld bewegten die Spieler fast zwei Meter große und ein Kilogramm schwere Steine.
- Im 16. Jahrhundert erließ der japanische Kaiser ein Dekret, nach dem alle Staatsbeamten Go erlernen mussten. Heute wird dieses Spiel sogar an Wirtschaftsschulen weltweit gelehrt.
- Erst im Jahr 2016 gelang es dem Computerprogramm AlphaGo, erstmals den Weltmeister Lee Sedol (이세돌) zu besiegen.
- Der mehrfache Schachweltmeister Emanuel Lasker schätzte Go als ein Werkzeug zur Entwicklung von Strategie und Taktik. Überzeugt von seinem Sieg wollte der Großmeister eine Partie gegen einen durchschnittlichen japanischen Spieler spielen. Doch selbst mit erheblichem Vorteil konnte Lasker nicht gewinnen. Er erkannte an, dass das Spiel viele Feinheiten hatte. Später schrieb er ein Lehrbuch für Anfänger.
In China, Korea und Japan gilt die Fähigkeit, Go zu spielen, als essenziell für Menschen, die eine Karriere anstreben. Während einer Partie lernen die Gegner, die Denkweise des anderen besser zu verstehen, das intellektuelle Niveau einzuschätzen und die Fähigkeit zur Emotionskontrolle zu bewerten. Warum also nicht von der Weisheit des Ostens profitieren und dieses uralte Spiel erlernen?!